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Rockstroh

Rockstroh

Ronny Rockstroh wurde am 13. November 1973 in Leipzig geboren und ist heute ein erfolgreicher House-DJ und Produzent. Im Jahr 1994 begann für Ronny der musikalische Weg als DJ und er veröffentlichte unter den Projektnamen „Klubstars“ und „X-tasy“ seine ersten Singles. Seine Karriere startete international so richtig durch im Jahr 2007, wo Ronny unter den Pseudonym GROOVESTYLERZ die Single „We are Family“ veröffentlichte. Im darauffolgenden Jahr veröffentlichte er seine erste Single unter dem Namen ROCKSTROH:

Mit der Single „Licht“ gelang Ronny endgültig der Durchbruch und der Track erreichte reihenweise Platzierungen in sämtlichen Dance-Charts. Bereits vor Veröffentlichung sorgte „Licht“ für Aufsehen und die deutschen Vocals gaben viele Gesprächsanlässe in der Szene. Mit der darauffolgenden Single „Tanzen“ konnte Ronny an die vorherigen Erfolge anknüpfen und alle Erwartungen erfüllen. Dies brachte ihm dann einen Vertrag bei UNIVERSAL MUSIC und zahlreiche Auftritte bei diversen Musik- und TV-Sendern. Das Jahr 2012 war dann nochmal ein ganz besonderes Jahr, da Ronny sein erstes Album „Herzpirat“ herausgebracht hat. Natürlich überzeugte auch dieses Album mit den deutschsprachigen Texten und führte dazu, dass er am 08. Oktober 2012 den German DJ Award in der Kategorie „Bester DJ“ erhielt. Doch nicht nur als DJ konnte sich Ronny einen Namen machen. Als Remixer arbeitete er für viele internationale Künstler, wie Helene Fischer, Tocadisco, Global Deejays, Ich + Ich und noch viele mehr. Es gibt noch viele weitere Erfolge und Stationen im Leben des Künstlers Ronny Rockstroh, die im nachfolgenden Interview dargestellt sind.

Hallo Ronny, ich freue mich riesig, dass ich mit dir in Form eines Interviews zusammenarbeiten darf. Ich bin gespannt, was wir noch über dich erfahren dürfen und freue mich jetzt auf deine Antworten auf meine vielen Fragen.

1.) Mit 21 Jahren wurdest du im Jahr 1994 als DJ bekannt und konntest dir einen Namen in der Szene machen. Ein breites Publikum kannte dich und schätzte deine Arbeit. Doch wann hast du eigentlich mit dem DJing begonnen? Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass du dich fürs DJing interessiert hast? Konnte man deine Leidenschaft für die Musik schon in der Kindheit beobachten/spüren? Erzähl uns doch bitte dazu mal deine persönliche Geschichte.

Die Musik hat mich tatsächlich schon mein ganzes Leben begleitet, das heißt von Kind auf an. Hintergrund war, dass mein Opa im Staats-Orchester gespielt hat und meine Eltern auch als DJ nebenbei tätig waren. Somit kam ich quasi während des Aufwachsens die ganze Zeit mit Musik in Berührung. Irgendwann war ich als DJ mal in einem lokalen Club und hab an einer Wand eine CD von einem lokalen DJ gesehen und habe mir gesagt: „Das möchte ich auch!“ Mein Zielstellung war somit definiert, eine eigene Produktion zu machen und somit habe ich mit 16 angefangen mein erstes Album zu produzieren. Und dann gings weiter.

2.) In den 1990er-Jahren war die Technik noch nicht so weit fortgeschritten, so dass man für das DJing Talent, Begeisterung und Ausdauer zum Erlernen dieser Tätigkeit mitbringen musste. Hattest du damals einen Mentor, der dir die Grundlagen beigebracht, dich begleitet und mit seiner Erfahrung unterstützt hat? Bist du mit deinen Fähigkeiten „entdeckt“ und „gefördert“ worden oder hast du deinen Weg ins Musikbusiness selbst geebnet?

Es ist tatsächlich so, dass mir damals keiner geholfen hat.  In den Clubs habe ich den DJs über die Schulter geschaut und festgestellt, dass die Musik zusammengemischt wurde. Es war großartig und ich wollte die Technik unbedingt erlernen. Den ersten Plattenspieler habe ich meinem Vater abgeluxt und den zweiten gekauft.  In meinem damaligen Jugendzimmer wurde jede freie Minute genutzt, um saubere Übergänge zu erlernen, bis es dann wirklich richtig gut funktioniert hat. Das Handwerkszeug, was eigentlich jeder DJ kennen sollte oder müsste. Aufgrund der damaligen Produktionen, gab es dann die ersten Anfragen aus den Clubs dort zu spielen, quasi als Resident. Dort konnte ich das Handwerk festigen. Mehrere Clubs wurden durch Mundpropaganda auf mich aufmerksam und ich kam als DJ rum.

3.) Im Jahr 2007 kam für dich der große Durchbruch mit deiner Single „We are Family“ noch unter dem Pseudonym GROOVESTYLERZ. Dieser erste Erfolg ist dir doch sicherlich gut in Erinnerung geblieben. Kannst du uns mal erzählen, wie es dir mit diesem Erfolg ergangen ist? Wie hat es sich für dich angefühlt? Welche Auswirkungen hatte dieser erste Erfolg auf deine weitere musikalische Karriere?

Am Anfang war der Erfolg gar nicht so greifbar für mich, das realisiert man ja eigentlich immer erst später. Durch die Republik zu touren war ein tolles Gefühl. Man hat so viel gelernt und tolle Menschen getroffen. Danke dafür. Es war auf jeden Fall ein Motivationskick weiterzumachen und an neuen Produktionen zu arbeiten.

4.) Seit 2008 erschienen dann deine Werke unter dem Namen ROCKSTROH. Was war der Grund, dass du 2008 das Pseudonym GROOVESTYLERZ aufgegeben hast und dann als ROCKSTROH deine Singles/Alben auf den Markt gebracht hast? Seitdem veröffentlichst du alles unter diesem Namen. Hast du in all den Jahren mal daran gedacht, auch diesen Namen zu verwerfen und unter einem neuen Projekt deine Tracks zu vermarkten?

Ich wollte schon immer unter meinem richtigen, bürgerlichen Namen eine Veröffentlichung machen, jedoch war die damalige Plattenfirma der Meinung, dass das nicht cool genug klingt. Aus diesem Grund habe ich mir zur damaligen Zeit einen Künstlernamen ausgedacht und das war dann halt GROOVESTYLERZ. Nach dem ich mich von der ersten Plattenfirma getrennt hatte, habe ich dann meinen bürgerlichen Namen als Künstlernamen verwendet. Den Künstlernamen kannte zwar damals keiner, war jedoch für mich die richtige Entscheidung mit dem höheren Mehrwert.


5.) Ein Erfolg jagte den anderen und so war es auch nicht verwunderlich, dass du im Jahr 2009 mit deinem Track „Licht“ deinen endgültigen Durchbruch hattest. Alle deine Tracks und Alben sind seitdem im Rockstroh-Style erschienen – einfach unverkennbar. Was bestärkt dich, deiner Linie treu zu bleiben und nicht mit dem kommerziellen „Strom zu schwimmen“? Was macht einen „echten“ Rockstroh Track aus bzw. wie zeichnet sich dieser aus?

Am Anfang war es tatsächlich so, dass ich eigentlich der Erste war, der deutschsprachige Musik rausgebracht hat. Vor Veröffentlichung der Single „Licht“ habe ich diesen Track vielen Majors vorgestellt. Die Rückmeldung war ernüchternd, denn keines der großen Labels hatte Interesse. Die Argumentation war immer… “Mach doch mal was Englisches, dann ist es cooler.“ Auf Englisch wollte ich aber nicht gehen. Das Label Kickfresh hatte zur damaligen Zeit Bock auf dieses Stück und sah Potential in dieser Nummer. Aufgrund des Erfolges mit der Single „Licht“ habe ich mir dann gesagt: OK, ich halte an dem Stil fest. Deutsch ist für mich authentisch. Bedeutet nicht, dass ich generell kein Englisch zwischendurch machen werde. Die Menschen können besser verinnerlichen und verstehen, um was es im Song eigentlich geht, können mitsingen. Ich wollte Emotionen, der Zuhörer sollte sich letztendlich in meinem Song wiederfinden können.

6.) Das Jahr 2012 hielt für dich eine ganz besondere Überraschung bereit. Neben der Veröffentlichung deines ersten Albums „Herzpirat“, hast du in der Kategorie „Bester DJ“ den German DJ Award 2012 erhalten. Hat diese Auszeichnung eine besondere Bedeutung für dich mitgebracht? Wurden durch diese Auszeichnung für dich „neue Türen“ geöffnet? Wie stehst du generell zu solchen Auszeichnungen heute im Jahr 2024? Sind diese noch attraktiv und zeitgemäß oder laufen diese einfach nur nebenher ohne eine besondere Bedeutung zu haben?

Jede Auszeichnung ist natürlich ein Highlight. In jedem Bereich des Lebens sind Feedbacks sehr wertvoll – seien sie positiv oder negativ. Sie zeigen uns auf, ob wir, mit dem was wir machen, auf der richtigen Fährte sind oder ob wir möglicherweise den Empfänger nicht erreichen. Im Falle des DJ-Awards 2012 habe ich mich sehr geehrt gefühlt. Jede Auszeichnung ist der Mörtel, der den Tempel zum Erfolg aufbaut.  

7.) Es folgte in den Jahren noch viele weiter erfolgreiche Singles und Alben. Jede Arbeit ist für sich ein besonderes Werk und unverkennbar in deinem Stil gehalten. Gibt es jedoch eine Single, die dir besonders am Herzen liegt? Zu der es vielleicht eine persönliche Beziehung oder Geschichte gibt?

Man hängt als Künstler an jeder seiner Produktionen. Natürlich gibt es Singles, die besondere Geschichten erzählen – wo man ein besonderes Emotionsfeedback bekommen hat. Das war bei der Single „Tanzen“ und „Licht“ extrem der Fall. Hintergrund war, dass mehrere Fans oder Hörer zu diesen Songs mir Briefe geschrieben und mich zu ihren Hochzeiten eingeladen haben. Als Einmarschmusik für die Braut lief „Licht“.
Ein Heiratsantrag mit Megaphon von Kirchturm auf den Marktplatz mit dem Song „Tanzen“ als Hintergrund ist ein weiteres Beispiel, für die Kreativität der Fans, die mich wahnsinnig glücklich macht.  Gänsehaut pur. Aus diesem Grund wachsen natürlich diese Songs ans Herz, da man sie mit so vielen Geschichten verbinden kann, das ist einfach nur super.

8.) Aktuell ist deine Single „Tanzen 2024“ in den Dance50 Charts vertreten. Den Track „Tanzen“ hast du erstmalig im Jahr 2010 veröffentlicht. Was unterscheidet deine erste Version der Single „Tanzen“ von der aktuellen Veröffentlichung? Warum passt „Tanzen 2024“ genau jetzt in die Musiklandschaft und ist so erfolgreich?

Die Musikstile wechseln und andere Generationen wachsen nach. Das bedeutet, der Sound, der vielleicht früher mal aktuell war, kennt die junge Generation nicht. Das erleben wir doch in aktuellen Radioplaylisten täglich.
Songs sollte jedoch atmen und auch der jungen Generation im aktuellem Soundgewand vorgestellt werden. Viele Hörer erinnern sich an früher zurück und verbinden die 2024 Version mit damaligen Erlebnissen. Junge Menschen enddecken den Song für sich. Das ist doch der Sinn der Sache.

9.) Ich bewundere an dir, dass du über all die Jahre im Musikgeschäft deinem Stil treu geblieben bist und man sofort hört: „…, das ist ein Rockstroh!“ Hast du in deiner ganzen Zeit im Musikbusiness schon mal über einen Stil-Wechsel nachgedacht oder kam das für dich nie in Frage? Gab es auch schon mal Druck von verschiedenen Seiten z.B. Label, kommerzieller zu werden und sich dem „Einheitsbrei“ anzupassen?

Über einen Stilwechsel habe ich mir tatsächlich nie Gedanken gemacht. Ich mache das, was mir gefällt. Es ist trotzdem als DJ wichtig, dass man mit der Entwicklung der Sound mitgeht. Es gibt Epochen, da ist die Musik sehr schnell (Hypertechno etc.) – und es gibt Epochen, da ist die Musik etwas langsamer – also wie im Deep-House-Bereich. Natürlich muss man sich Gedanken machen, ob man auch diesen Trend bedienen möchte. Letztendlich will man ja auch in den Playlisten anderer DJs stattfinden. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, welchen Weg er gehen möchte, das macht die Musik ja so interessant. Hier gibt es kein richtig oder falsch. Ich habe damals nicht auf die Empfehlung der Major Labels gehört, was letztendlich zu dem jetzigen Erfolg beigetragen hat. Mein Tipp: Schärfe Dein Mindset!

10.) Du kannst voller Stolz auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken, die wahrscheinlich durch viele Höhen und Tiefen geprägt wurde. Würdest du nach heutiger Sicht, mit dem heutigen Wissen und der heutigen Erfahrung, in deinem Werdegang als Künstler etwas anders machen? Welche Ziele strebst du für dich in deiner musikalischen Karriere noch an? Was wäre für dich das „Größte“, dass du als Musiker noch erreichen möchtest?

Ich würde tatsächlich nichts anders machen, weil ich mit dem zufrieden bin, so wie es geworden ist. Denk nicht so oft an das, was du nicht hast, sondern an das was du geschaffen hast. Ich habe jede freie Minute der Musik gewidmet, obwohl ich seit mehreren Jahren beruflich als Wirtschafts- & Maschinenbauingenieur sehr eingespannt bin. Ich werde meinen Beruf auch nicht aufgeben, weil er mich geistig fordert und einen guten Spagat zum Musikbusiness darstellt. Ich habe mir als Ziel gesetzt für die nächsten Jahre weiterhin sehr produktiv zu sein – deswegen stehen jetzt schon die nächsten 10 Rockstroh Singles in den Startlöchern. Was für mich das Größte wäre? … ist natürlich sehr sehr schwierig zu beantworten. Aber wenn du mich schon so fragst, dann bin ich jetzt mal spontan … eine eigene Netflix-Serie (schmunzelt).

11.) Zum Abschluss des Interviews würde ich dir gerne noch eine persönliche Frage stellen. Was unterscheidet den DJ und Produzenten Ronny Rockstroh von dem privaten Ronny. Welche Eigenschaften sind dir beruflich sehr wichtig und hilfreich? Welche Eigenschaften machen dich im privaten/persönlichen Bereich aus?

In Wirklichkeit ist der DJ Rockstroh und der private Ronny Rockstroh ein und dieselbe Person. Das bedeutet, ich lege sehr viel Wert auf Fairness, Respekt und freundliches Miteinander. Wenn wir alle dazu beitragen, positive Energien zu versenden, hilfsbereit in den Tag zu starten, dann werden wir gleichem begegnen. Es ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je, miteinander zu agieren statt die Ellenbogen auszufahren.
Wir sollten alle die Zeit optimal nutzen und genießen, in der wir auf diesem Planeten sind.

Weitere Infos zu Ronny Rockstroh findet Ihr unter:


 

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