Denise Schneider ist eine Künstlerin, der es wichtig ist, bodenständig und authentisch zu sein. Sie verzichtet bewusst auf einen Künstlernamen, da sie zeigt, wer sie ist und dass sie sich nicht hinter einem Künstlernamen verstecken muss. Durch ihre Tätigkeit im Nachtleben entdeckte Denise ihre Leidenschaft zur Musik. Im Kontakt mit anderen Künstlern wurde ihre Neugierde auf das Musikbusiness entfacht und der Wunsch wuchs, selber am DJ-Pult zu stehen. Mit Unterstützung ihres Mannes wagte Denise den Schritt und lernte vor ca. 10 Jahren das Auflegen.
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Seitdem ist Denise in angesagten Clubs und auf Festivals rund um die Welt anzutreffen. Sie begeistert das Publikum durch eine sagenhafte Ausstrahlung – ihre Leidenschaft ist bei jedem ihrer Sets zu spüren. Diese Leidenschaft geht auch auf die Feiernden über und lässt jede Party zum Erfolg werden. Kein Wunder, dass Denise Schneider auf allen Partys und Festivals ein gern gesehener Act ist. Seit dem Jahr 2017 hat Denise auch das Arbeiten im Studio für sich entdeckt und konnte im Jahr 2019 ihren ersten internationalen Erfolg mit dem Remake des Klassikers „Pulverturm“ von Niels van Gogh verzeichnen. Seitdem zeigt sie nicht nur an den Decks ihr Können, sondern auch ihre Stärke im Studio.
Im nachfolgenden Interview könnt ihr weitere Details aus dem Leben der erfolgreichen DJane Denise Schneider erfahren.
Liebe Denise, ich möchte mich bei dir für die Zusammenarbeit in Form dieses Interviews bedanken. Ich freue mich, dir ganz persönliche, aber auch berufliche Fragen zu stellen und bin nun gespannt, dich als Künstlerin und Mensch ein Stück näher kennenzulernen.
Ich möchte mich bei euch bedanken. Eine wunderbare Gelegenheit euch kennen zu lernen. Beim ersten überfliegen des Interviews konnte ich bereits sehen, wie viel Herz in euren Frage steckt. Das gefällt mir sehr gut. Vielen lieben Dank dafür.
Deiner Biographie konnte ich entnehmen, dass du nicht schon als Kind deine Begeisterung für die elektronische Musik entdeckt hast. Vielmehr wurde deine Leidenschaft durch den beruflichen Kontakt zu den Künstlern der Branche entfacht. Kannst du uns ein wenig erzählen, wie diese Leidenschaft in dir gewachsen ist und wie du den Sprung in das Musikbusiness geschafft hast? Welche Rolle hat dein Ehemann Mario bei deiner Entscheidung gespielt?
Ich muss zugeben, dass ich bis hin zu meinen Mittzwanzigern fast ausschließlich Soul, R&B und Hip-Hop gehört habe. Wir haben super viel Zeit vor den Musiksendern MTV und VIVA verbracht, unsere Liebligssendungen auf VHS (ja, so alt bin ich) aufgezeichnet und dann untereinander ausgetauscht.
Die Leidenschaft zur elektronischen Musik kam tatsächlich erst mit der Entscheidung im Nachtleben tätig zu werden. So kam ich zur Clubbranche, zur Mario und natürlich zur elektronischen Musik. Über Mario habe ich dann nach einiger Zeit auch den Einstieg in das Musikbusiness geschafft. Aus einer recht unüberlegten Idee wurde dann ganz schnell das, was ich heute mache.
Ich habe vor einigen Jahren eine Interview-Reihe mit deutschsprachigen DJanes geführt und konnte dabei erfahren, dass gerade die weiblichen Künstler einen schweren Start hatten und sich den Respekt in einer männerdominierenden Szene hart erkämpfen mussten. Hat sich da in den letzten Jahren der Blick auf DJanes in deinen Augen verändert? Wie war es bei dir? Musstest du dir deine Anerkennung in der Branche ebenfalls hart erkämpfen?
Das kann ich heute so nicht mehr bestätigen. Gut möglich, dass mir die Jungs vor 10 Jahren etwas genauer auf die Finger geschaut haben, aber ich denke, auch das hat sich bis heute stark verändert. Wir Mädels sind mittlerweile wirklich sehr stark in dieser Branche vertreten.
Mit dem Remake von „Pulverturm“ von Niels van Gogh im Jahr 2019 konntest du deinen ersten internationalen Erfolg verbuchen. Der Track landete in den Beatport-Charts in den Top Ten und national kam dieser noch besser an und landete auf Platz 1 in der Kategorie Peaktime-Techno. Hast du mit so durchschlagendem Erfolg gerechnet? Welche Emotionen haben diesen Erfolg begleitet? War dieser Erfolg für dich Bestätigung und Ansporn zugleich?
Ich hoffe natürlich bei jeder Produktion, dass es die Eine ist. Pulverturm war, eine Herzensangelegenheit. Niels ist ein toller Kollege und wir haben schon sehr viele gemeinsame Nächte zusammen gespielt. Es war uns ein ganz besonderes Anliegen, hier einen guten Job zu machen. Das es dann noch so gut ankommt war dann natürlich ein „super extra Bon Bon“.
Im Jahr 2020 wurde dann die Love-Parade-Hymne „Sonic Empire“ von dir neu interpretiert. Für mich, als Kind der 90er und der Love-Parade war dieser Track eine Reise zurück in meine Jugend. Viele tolle Erinnerungen kamen in mir hoch. Deine letzte Veröffentlichung war „Outside World“ von Sunbeam aus dem Jahr 1995, ebenfalls für mich Erinnerungen an eine tolle Party-Zeit. Verbindest du auch Erinnerungen oder Erlebnisse mit deiner Musik? Oder hast du andere Gründe, welche Tracks du neu interpretierst? Erzähl uns doch bitte etwas zu deiner Musikauswahl und deiner Begründung/Verbindung dazu.
Sonic Empire
kennt man, egal in welchem Genre man sich bewegt. Die Nummer war einfach eine Hymne. Nach dem Remix der Pulverturm
wollten wir gerne weitere Klassiker in die Hand nehmen. Als wir das OK von Max
bekamen war natürlich die Euphorie groß. Gemeinsam mit unserem Team haben wir dann
einen wirklich großartigen Edit geschaffen. Das Musikvideo dazu sowie die
Tatsache das auch Westbam einen kurzen Gastauftritt in diesem hatte, haben das
ganze abgerundet.
Die Erinnerungen, die Erlebnisse gepaart mit der Herausforderung alten
Klassikern einen etwas neueren Anstrich zu geben ist schon eine tolle und vor
allem spannende Aufgabe. Man muss mit ganz viel Demut & Respekt an diese
Tracks rangehen. Das ist man diesem ganz besonderen Musikstück sowie dessen
Produzenten schuldig.
„Pulverturm“, „Sonic Empire“, „Outside World“, „The First Rebirth” oder
“You Can´t Stop Us” waren der Anfang. Ich hab noch viele tolle Melodien im Kopf die ich gerne etwas Auffrischen
würde.
Es gibt aber auch viele tolle Ideen für eigene Tracks an denen wir arbeiten.
Für das Jahr 2023 ist auf jeden fall einiges geplant. Mit meinem eigenen Track
„Acid Voices“, dem ersten Release auf meinem eigenen Label, haben wir einen
wirklich tollen Start für ein Indi-Label hingelegt. Die nächsten Releases
eigener Tracks finden auf Labels wie GAIN RECORDS von Francesco Fortuna aka
Sisko Electrofanatic sowie auf RELOAD dem Label von The Yellow Heads statt.
Am 09. Juli 2022 warst du als DJane bei „Rave The Planet“, der Neuauflage der Loveparade in Berlin dabei. Wie hast du diesen Tag erlebt? Gab es da für dich Highlights, die diesen Tag für dich besonders gemacht haben? Wirst du nächstes Jahr auch mit dabei sein, wenn Matthias (Dr. Motte) die Menschen wieder zum Tanz einlädt?
Das war einfach
nur Magisch was an diesem Tag in Berlin stattgefunden hat. Ich hatte nicht
damit gerechnet, dass diese großartige Demonstration wieder den Weg zurück nach
Berlin finden würde. An diesem Tag wurde ich eines Besseren belehrt. Wir alle
wurden eines Besseren belehrt. Die Menschen, der Vibe, das wunderschöne
Miteinander, die Musik. Es war was ganz Besonderes.
Mein für mich persönlich schönster Moment war als wir am Brandenburger Tor
vorbei auf die“ Straße des 17. Juni“ fuhren, die Sonne die Siegessäule küsste
und ich „You Can´t Stop Us“ spielen konnte. Dieser Moment war Magisch. Die
Leute sind ausgeflippt, haben geschrienen und ausgelassen getanzt und gefeiert.
Gerade jetzt wo ich diese Zeilen schreibe habe ich schonwieder Gänsehaut. Genau
wie in diesem Moment am 9. Juli 2022 in Berlin. Ich danke Matthias das er mir
diesem Moment ermöglicht hat. Ich werde in diesem Jahr ganz sicher wieder mit
dabei sein, mit vielen hunderttausenden von Menschen. Alle in der Liebe und in
der Musik vereint.
Dein Mann Mario ist als Clubbesitzer und Veranstalter kein unbeschriebenes Blatt in der Musikszene. Auf vielen Veranstaltungen seid ihr gemeinsam anzutreffen. Welche Bedeutung hat dein Mann für dich, wenn er dich in der Musikbranche begleitet? Kannst du von seinen Erfahrungen und Kontakten profitieren oder ist er eher der „gute Freund“, der dir in jeder Situation Halt und Untertsützung gibt? Habt ihr ein „Erfolgsrezept“, dass ihr es gut schafft, beruflich und privat miteinander zu vereinbaren?
Durch die Kontakte von Mario hatte ich selbstverständlich einen einfacheren Einstieg in die Branche. Er bürgte aber auch mit seinem Namen für mich und dann war es meine Aufgabe die Clubs, deren Betreiber sowie die Gäste von mir zu überzeugen. Mario hin oder her. Keiner bucht einen schlechten DJ nur weil der „Kumpel“ einen darum bittet. Es ist ein professionelles Miteinander und das gemeinsame Auftreten, das uns hierhergebracht hat. Ein „guter Freund“ hilft bestimmt in ganz vielen Situationen, aber in unserem Business nicht. Das Erfolgsrezept heißt: Qualität, Durchhaltevermögen und ein dickes Fell. Die Grenze zwischen privat und beruflich verschwimmt im Laufe der Jahre und wird eins. Das ist der Preis.
Jeder von uns durfte schon Momente erleben, die unvergessen sind. Du reist sehr viel und bist auf vielen Veranstaltungen anzutreffen. Gibt es für dich ein Highlight/einen Moment, der für dich unvergessen bleibt? Ein Erlebnis, dass dich und/oder deinen Weg als Künstlerin geprägt hat?
Ja, das ist immer diese eine Frage in jedem Interview, die ich einfach nicht beantworten kann. Jedes Land, jede Stadt, jedes Stage und vor allem jeder einzelne Gast, Fan oder Zuhörer hat einen eigenen Applaus verdient. Wir alle sind davon abhängig, wer vor uns steht.
Als Mutter, weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwer es manchmal ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Du bist auch zweifache Mutter, dein Mann ist wie du in der Musikbranche unterwegs und ihr kommt sehr viel herum in der Welt. Kannst du uns verraten, wie du Familienleben und den beruflichen Erfolg unter einen Hut bekommst? Wie schaffst du es DJane Denise Schneider und dann wieder Mama von zwei Kindern zu sein?
Das funktioniert alles nur mit dem entsprechenden Umfeld. Wir sind gesegnet mit der Unterstützung unserer Familien. Marios Eltern und meine Mama sind immer für uns da uns kümmern sich ganz wunderbar um unsere Kinder, wenn wir nicht da sein können. Bestimmt kann es auch mit einem Babysitter oder Kindermädchen klappen. Wenn man genügend Vertrauen und die richtigen Menschen um sich herumhat, kann man alles schaffen.
Du hast in kürzester Zeit schon sehr viel erreicht und kannst stolz auf eine interessante Biographie blicken. Viele Ziele hast du erreicht, die andere nicht erreichen werden – und du hast auch in der schwierigen Zeit der Pandemie weiter gemacht, um nicht in Vergessenheit zu geraten. Welche Ziele hast du für dich als nächstes ins Auge gefasst? Worauf können wir uns demnächst freuen?
Wichtig ist das man sich selbst auch immer Reflektiert und sich ab und an auch von einem anderen Blickwinkel betrachtet. Wir versuchen weiter immer hart an uns zu arbeiten nur dann sind Ziele auch erreichbar. Für dieses Jahr liegt das Hauptaugenmerk auf Produktionen. Wir vorhin schon kurz angeschnitten freue ich mich wahnsinnig auf die Releases auf GAIN RECORDINGS sowie auf RELOAD. Das nächste Release kommt bereits am 10. Februar auf COMPLEXED RECORDS dem Label von unserem lieben Freund & Kollegen DRUMCOMPLEX. Hier findet unser Remake des Klassikers „The First Rebirth“ seine Heimat. Hierzu waren wir bis gerade eben in MIAMI für den Videodreh. Ein großartiges Erlebnis.
Ich durfte ja berufliche, wie auch ein paar Fragen zu dir als Privatperson stellen. Du bist authentisch und bodenständig im beruflichen Bereich. Kannst du uns sagen, welche Eigenschaften deine Familie und Freunde an dir als Privatperson schätzen? Was macht Denise Schneider als Mensch im privaten Bereich aus?
Ehrlich. Liebevoll. Herzlich. Dankbar.
Weitere Infos zu Denise Schneider findet Ihr unter:
www.instagram.com/realdeniseschneider
www.facebook.com/realdeniseschneider
www.soundcloud.com/realdeniseschneider
www.youtube.com/@realdeniseschneider
www.beatport.com/artist/denise-schneider/783380
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